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(Kein) Hunger bei Stress – Zykluschaos inklusive?
Stress bestimmt unseren Alltag mehr, als uns bewusst ist – und er beeinflusst nicht nur unser mentales Wohlbefinden, sondern auch unseren Körper, unser Hormonsystem und sogar unser Essverhalten.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du nach einem stressigen Tag Heißhunger auf Schokolade bekommst? Oder warum du in besonders fordernden Phasen gar keinen Appetit hast? Die Antwort liegt in der Wechselwirkung zwischen unserem Gehirn, unseren Instinkten und unseren Hormonen.
Heut quatschen wir darüber, warum du nicht einfach „undiszipliniert“bist, wenn du Heißhunger auf deine Lieblingssnacks hast – und wie du diesen Kreislauf durchbrechen kannst. Klingt spannend? Dann ist meine neue Podcastfolge von Happy, Healthy & Confident genau das Richtige für dich!
🎙️ Podcastfolge 087: https://lt-coaching.net/hhcpodcast/
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Stress: Nährboden für Krankheit?
Stell dir folgende Situationen vor:
- Es ist kalt, aber du ziehst dich nicht richtig warm an.
- Du hast Hunger, aber du isst nicht – oder du kompensierst mit ungesunden Essgewohnheiten.
- Emotionen klopfen an deine Tür, doch anstatt sie zuzulassen, unterdrückst du sie oder lenkst dich ab.
Das alles erzeugt Stress in deinem Körper. Stress entsteht oft durch Mangelzustände – sei es ein Kaloriendefizit, fehlende Wärme oder emotionale Bedürfnisse wie Liebe und Anerkennung. Dein Körper versucht, diese Defizite zu kompensieren. Doch wenn die Ursache – der Mangel – bestehen bleibt, entsteht langfristig ein immer größer werdender Stresskreislauf.
Neben alltäglichen Herausforderungen wie Leistungsdruck, Perfektionismus und sozialen Verpflichtungen kann das irgendwann zu einer chronischen Stressbelastung führen. Die Folge? Dein Körper schüttet vermehrt Cortisol und Adrenalin aus. Diese Hormone helfen kurzfristig, Energie bereitzustellen, doch ihr dauerhaft hoher Spiegel kostet den Körper viel Kraft und kann zu Erschöpfung, hormonellen Dysbalancen, Verdauungsproblemen, Zyklusproblemen, Stimmungsschwankungen und sogar Unfruchtbarkeit führen.
Besonders bei Frauen kann ein erhöhter Cortisolspiegel zu einem Progesteronmangel führen. Progesteron ist essenziell für die Zyklusgesundheit und hat eine schwangerschaftserhaltende Wirkung. Doch selbst wenn eine Frau nicht schwanger werden möchte, ist ein gesunder Eisprung – und damit ein ausgewogenes Progesteronlevel – wichtig für ihr Wohlbefinden.
Ein Mangel an Progesteron kann zu PMS, einem unregelmäßigen Zyklus, Schlafproblemen und emotionalen Schwankungen führen.
Der präfrontale Cortex als Leistungszentrum
Unser Gehirn hat eine Art „Chefetage“ – den präfrontalen Cortex. Dieser Bereich ist für rationales Denken, Impulskontrolle und langfristige Planung zuständig. Doch unter Dauerstress – oder gerade nach einer Phase mit viel Stress – schaltet sich dieser Bereich teilweise ab und geht in eine Art Ruhemodus! Stattdessen übernimmt unser „Autopilot“ – das instinktive, impulsgetriebene Verhalten.
Das erklärt, warum du nach einem langen, anstrengenden Tag automatisch zu Pizza oder Schokolade greifst, obwohl du dir eigentlich vorgenommen hattest, etwas anderes zu essen. Dein Gehirn sucht in diesem Moment nach einer schnellen Lösung und möchte nicht noch mehr Ressourcen für das Nachdenken verschwenden.
Evolutionär war das durchaus sinnvoll: In akuten Gefahrensituationen mussten wir schnell handeln, ohne lange nachzudenken. Doch in der heutigen Zeit ist dieser Mechanismus oft hinderlich, da unser Stress nicht durch unmittelbare Lebensgefahr, sondern durch Druck, Erwartungen und innere Konflikte entsteht.
Kompensation vs. Befriedigung
Nach einem stressigen Tag greifst du automatisch zur Schokolade.
Warum? Weil dein Gehirn Essen mit Stressabbau verknüpft hat. Kauen ist evolutionär gesehen ein Mechanismus zur Stressreduktion: Früher half es, auf harten Nahrungsmitteln zu kauen, um Muskelspannung zu lösen und Entspannung zu signalisieren. Heutzutage führt dieser Mechanismus jedoch oft zu unbewusstem Essverhalten, das nicht das eigentliche Problem löst, sondern nur kurzfristige Erleichterung verschafft.
Das Ergebnis? Ein Kreislauf aus Stress und Kompensation – sei es durch Essen, Verzicht, exzessiven Sport oder andere Verhaltensmuster. Besonders Frauen neigen dazu, in stressigen Phasen vermehrt zu emotionalem Essen oder extremen Diäten zu greifen. Beides verstärkt das hormonelle Ungleichgewicht und kann PMS-Symptome zusätzlich verschlimmern.
Du und dein Stress-Autopilot
Good News: Du kannst dir diesen Kreislauf zunutze machen und fortan mit - nicht mehr gegen - deinen Körper arbeiten.
- Bewusstheit schaffen: Achte bewusst darauf, wann du in den Autopilot-Modus fällst. Welche Situationen lösen unbewusste Reaktionen aus?
- Den präfrontalen Cortex aktivieren: Techniken wie Meditation, Atemübungen und Achtsamkeit helfen, die Kontrolle über deine Entscheidungen zurückzugewinnen.
- Bedürfnisse wirklich befriedigen: Statt Stress mit Essen oder Verzicht zu kompensieren, frage dich: „Was brauche ich wirklich?“ Ist es Ruhe, emotionale Unterstützung oder einfach ein klarer Kopf?
- Hormonsystem unterstützen: Eine gesunde Balance zwischen Stressabbau, Ernährung und Schlaf ist essenziell für den Hormonhaushalt.
- Gewohnheiten bewusst verändern: Es braucht Zeit, neue Routinen zu etablieren. Kleine, nachhaltige Schritte sind dabei effektiver als radikale Umstellungen.
- Hilfe annehmen: Ich bin jederzeit da für dich!
Was schließen wir daraus?
Stress ist nicht grundsätzlich schlecht – er kann uns helfen, zu wachsen und neue Herausforderungen zu meistern. Doch wenn er chronisch wird, kostet er uns Energie, Klarheit und Gesundheit. Besonders Frauen sind von den Auswirkungen auf das Hormonsystem betroffen, da Stresshormone wie Cortisol direkt mit der Zyklusgesundheit in Verbindung stehen. Auch bist du nicht undiszipliniert, wenn du eher mal zum Schokopudding als zum Chickensalat greifst.
Indem du lernst, bewusster mit Stress umzugehen und Körpersignale sowie Emotionen wieder wahr nimmst, kannst du langfristig mehr Gelassenheit und Wohlbefinden in dein Leben bringen.
Probiers doch mal so!
Im Happy, Healthy & Confident Podcast bekommst du Input, um das Thema für dich zu reflektieren. Und wenn du Lust auf eine tiefergehende Unterstützung hast, dann schau dir die Feel Free Membership an – dort kannst du gemeinsam mit Gleichgesinnten und mit meiner Wenigkeit lernen, dein Essverhalten wirklich frei von Regeln und Zwängen zu gestalten.
🎙️ Podcast auf allen Plattformen anhören: https://lt-coaching.net/hhcpodcast/
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Als ganzheitliche Ernährungsberaterin, Health Coach für Frauengesundheit und Mentorin für Frauen mit Essstörungen begleite ich dich in dein gesundes, fittes & (essstörungs) freies Leben. Denn auch du hast es verdient, selbstbestimmt zu leben!
Deine Lina
Zum kostenfreien Kennenlernen: lt-coaching.net/#erstgespraech
Dieser Blogartikel dient zu Informationszwecken. Solltest du glauben, dass du eine Essstörung hast, solltest du eine medizinische, psychiatrische oder psychologische Untersuchung in Anspruch nehmen. Gerne stehe auch ich dir zur Seite.