Essstörung als Konstante – macht das süchtig? Ärztin & Psychotherapeutin Melanie

 

Inwieweit eine Essstörung als Sucht zu deklarieren ist, ist umstritten. In meinen Augen kann eine Essstörung eine nicht-stoffgebundene – oder auch somatische – Sucht sein. 

Essstörungen wie Magersucht, Esssucht und Ess-Brechsucht sind Abhängigkeiten. Man kann sie auch als psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter bezeichnen. Doch schlussendlich ist – mir persönlich – jegliche Art von Label total egal. Wichtig bist du und wie du dein Essverhalten und all die Extreme wahrnimmst.


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Essstörungen wie Magersucht, Esssucht und Ess-Brechsucht sind Abhängigkeiten. Man kann sie auch als psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter bezeichnen. Doch schlussendlich ist - mir persönlich - jegliche Art von Label total egal. 

 

Wichtig bist du und wie du dein Essverhalten und all die Extreme wahrnimmst. Essstörungen sind individuell und damit du deinen persönlichen Weg zu dir leichter finden kannst, schreibe ich heute diesen Blogartikel! Ob Anorexie, Binge Eating, Bulimie oder eine andere Art eines ungesunden Essverhaltens – hier bist du richtig und ich bin sicher, dass du dich hiernach besser verstehen wirst.

 

Essstörung = Sucht? So schenken Extreme dir Kontrolle!

 

Essen spielt eine zentrale Rolle in unserem täglichen Leben. Das ist klar. Doch ab wann wird die Rolle zu zentral und weniger zur schönsten Nebensache der Welt? 

 

– „Es fühlt sich gut an, wenn der Bauch leer ist und die Hose locker sitzt.“

– „Während eines Essanfalls ist alles für einen Moment gut!“

– „Ich habe schon 6 Stunden nichts gegessen! Ich bin so stark.“ 

 

Verstehe:

Essstörungen bieten scheinbar positive Emotionen durch dysfunktionale Verhaltensweisen. Ähnlich wie Sport, der Dopamin freisetzt, können auch Essstörungen einen kurzfristigen emotionalen Aufschwung und Euphorie bieten. Das Nichtessen oder das Überessen (und Erbrechen) wird zu einem besseren Gefühl als die Reise, zu dem eigenen gesunden Selbst. Positive Emotionen durch dysfunktionale Verhaltensweisen überwiegen.

 

 

Die Sucht als verlässliche Konstante

 

Sucht stellt eine verlässliche Konstante dar, sei es durch Alkohol, Nichtessen, übermäßigen Sport oder den fünften Schokoriegel – oft resultierend aus Kindheitserfahrungen und Gewohnheiten. Das Nervensystem sehnt sich nach dieser vertrauten Sicherheit, besonders wenn Vertrauen in der Vergangenheit gefährlich war.

 

Essen ist ein perfekter Begleiter, der immer verfügbar ist und keine Ansprüche stellt. Sowohl bei Magersucht als auch beim Binge kann Essen dazu dienen, vor den Herausforderungen der Realität zu fliehen. Das (Fr)Essen betäubt und schafft vorübergehend einen Ausweg aus dem Alltag. Das Nichtessen beflügelt. Genau das ist dein Autopilot – dein Gehirn, dass in den Schlummermodus wechselt, weil es durchgehend viel zu viel Stress ausgesetzt ist. Dein Präfrontaler Kortex als dein Leistungszentrum ist überlastet, sodass es nun den Instinkten das Ruder überreicht.

 

Sucht stellt also eine verlässliche Konstante dar, sei es durch Alkohol, Nichtessen, übermäßigen Sport oder den fünften Schokoriegel – oft resultierend aus Kindheitserfahrungen. 

 

>> Das Nervensystem sehnt sich nach dieser vertrauten Sicherheit, besonders wenn Vertrauen in der Vergangenheit gefährlich war. Essen ist ein perfekter Begleiter, der immer verfügbar ist und keine Ansprüche stellt. 

 

>> Sowohl bei Magersucht als auch beim Binge kann Essen dazu dienen, vor den Herausforderungen der Realität zu fliehen. Das Essverhalten betäubt und schafft vorübergehend einen Ausweg aus dem Alltag. Das Nichtessen beflügelt. 

 

„Jetzt ist es eh schon zu spät und egal“ – Der innere Saboteur nutzt solche Gedanken, um Glaubenssätze zu bestätigen. Die scheinbar positive Seite der Sucht überdeckt die vielen To-Dos des Lebens, und das Essverhalten wird als eine Art Ausweg gewählt.

 

 

So brichst du aus!

 

Um die Essstörung auf mentaler Ebene zu überwinden, ist es wichtig, sich zu fragen: „Was nimmt mir die Essstörung eigentlich?“ Der Schmerz und die Trauer, die hier nicht selten so viel greifbarer werden, sind gesteuert vom inneren Saboteur. Ein Schlüssel in Richtung Freiheit liegt in kleinen Schritten, um Zugang zu den tiefen Emotionen und Bedürfnissen zu erhalten, die durch die Essstörung kompensiert werden.

 

Frag dich bewusst: Was wünsche ich mir eigentlich? Warum ist die Essstörung entstanden? Wer bin ich, ohne die Essstörung?

 

 

Eine kritische Reflexion über die eigenen Bedürfnisse und den Ursprung der Essstörung ist entscheidend. Häufig kommt die Essstörung im Modus des inneren Kindes zum Vorschein, scheinbar um uns das zu schenken, wonach wir uns sehnen.

 

Bei mir war das zum Beispiel Sicherheit, Liebe und Kontrolle, da ich all das als Kind nur selten ehrlich erfahren durfte. Der Missbrauch in meiner Kindheit hat hier natürlich seinen Teil beigetragen. Das bewusste Hinterfragen dieser inneren Prozesse kann den Weg zur Selbstfindung ebnen.

 

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Essstörungen als Gewichtsstörung

 

Das bewusste Hinterfragen dieser inneren Prozesse kann den Weg zur Selbstfindung ebnen. Auch darfst du hinterfragen, ob sich nicht schon das nächste Extrem anbahnt. Das beobachte ich sehr oft und auch bei mir war das der Fall. Aus der Klinik entlassen wusste ich, dass ich ein neues Ventil brauche. Mein Gewicht war fast gesund, doch mein Kopf ist damals einfach nicht mitgekommen. So entstand aus der Anorexie die Flucht in die Sportsucht. Wettkampfbodybuilding und strenge Ernährungsformen gaben mir Sicherheit. Mit der Zeit bahnte sich das Binge Eating einen Weg in mein Leben und hieraus entstand die Bulimie. 

 

Eine Essstörung ist ganz klar keine Gewichtsstörung. Ich denke du verstehst, was ich dir deutlich machen möchte – oder? Gibt acht auf dich und checke ganz bewusst immer wieder mit dir ein. Umso eher du anfängst, diesen Teufelskreis zu verstehen und zu unterbinden, umso besser sind deine Chancen auf Heilung. Es lohnt sich, durch diese Angst zu gehen.

 

 

Impulsfragen:

 

– Warum ist die Essstörung entstanden?

Wer bin ich, ohne die Essstörung?

– Was wünsche ich mir eigentlich?

– Welche ungesunden Gewohnheiten im Bezug auf mein Essverhalten pflege ich?

– Was nimmt mir mein ungesundes Essverhalten eigentlich alles? (Ganz häufig wird das (Nicht) Essen zum Raum der Sicherheit. Umso wichtiger, dass du dir bewusst wirst, dass diese positiven Gefühle zu diesen ungesunden Verhaltensweisen aus einer Art „Sucht“ heraus entstehen.)

– Welche neuen Gewohnheiten möchtest ich Raum schaffen? Wie schaffe ich das? Gerne unterstütze ich dich!

 



Noch Fragen offen?

Melde dich gerne jederzeit via E-Mail oder Instagram. Ich freue mich, dir den ein oder anderen Impuls da lassen zu dürfen oder dich vielleicht sogar in dein ganzheitlich gesundes, fittes & essstörungsfreies Leben begleiten zu dürfen.

 

 

Lina mit Süßigkeiten und einem Apfel IN DER KÜCHE - Essstörung frei

 

Ich bin zertifizierte Ernährungsberaterin, Trainerin, Health Coach und Erfahrungsexpertin auf dem Gebiet von Essstörungen, der Hormon- und Darmgesundheit sowie einem gesunden Ess- und Sportverhalten. Gemeinsam gehen wir nun deinen Weg, in ein gesundes, fittes und (essstörungs) freies Leben! Denn auch du hast es verdient, selbstbestimmt zu leben und ich unterstütze dich liebend gerne auf deiner Reise! www.lt-coaching.net/#erstgespraech


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Dieser Blogartikel dient zu Informationszwecken. Solltest du glauben, dass du eine Essstörung, wie eine Bulimie, hast, solltest du eine medizinische, psychiatrische oder psychologische Untersuchung in Anspruch nehmen. Gerne stehe auch ich dir zur Seite.

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